Dienstag, 24. November 2009

Die Inszenierung der Kunst(schaffenden) oder: Die Kunst der Inszenierung

Damien Hirst von hier.

Terence Koh via zimbio



Video via Supreme Beeing

"Lernt ihr eigentlich auch zu malen, oder besuchst du nur die Marketing Vorlesungen?" vergnügte sich gestern ein alter Freund meines Bekannten über dessen ganz neuen, eigenartigen Lebens- und vor allem Kleidungsstil, den er sich seit seiner Zeit an der Kunsthochule angeeignet hat.

Ja auch ich musste lachen, denn tatsächlich sah er früher ganz "normal" aus - jedenfalls ist die Frage doch recht aktuell, denn es scheint so, als erwarten viele Menschen von einem authentischen Künstler "etwas" Nicht-Normalbürgerliches. Anders muss er sein, sonst wäre er ja kein Künstler - denn alle Künstler sind ja anders. Am besten sollte sich sein Leben einem rauschhaften, alkoholischen Wandel unterziehen mit aufregenden Drogen- und Partyerlebnissen, welche die Kreativität doch ins unermessliche steigern sollen. Schließlich hätte Dalí ohne Drogen auch nie solche Bilder gemalt und hätte sich van Gogh kein Ohr abgeschnitten wäre seine Lebensgeschichte - und damit sein Künstlerdasein nur halb so aufregend gewesen.

Doch warum in der Vergangenheit schwelgen, wenn sich ganz aktuell wahrlich wunderbare Entertainer anbieten, um die Vorstellung des ach so exzentrischen Künstlers aufrecht zu erhalten. Der chinesisch-kanadische Künstler Terence Koh beispielsweise (schaut euch um Gottes Willen UNBEDINGT seine Website an!) ist die Performance-Diva schlechthin. Aber auch Damien Hirst ist mindestens so bekannt für seine Party-Exzesse und seinen Pillenkonsum wie für seine Kunst. Was soll man auch anderes Erwarten in einer derartig bild- und medienorientierten Zeit?

Aber was kann man unseren Künstlern eigentlich vorhalten? Wie uns allen geht es auch ihnen nur um das eine. Man muss es sich ja auch mal gutgehen lassen!


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